Perfekt getarnt in der Berliner U-Bahn
Achtung – ein Trend geht um! Immer mehr Produkte mit dem Tarnmuster der Berliner U-Bahn tauchen im Netz und im Stadtbild auf. Mittlerweile gibt es Turnbeutel, die wortwitzig unter dem Label „Tarnbeutel“ angeboten werden, Mützen, Shirts und sogar Kaffee. Bei s.wert ist das Tarnmuster auf Taschen und Badehosen genial abgewandelt – auf den zweiten Blick ist der Umriss Berlins zu erkennen.
Auffällig ist in letzter Zeit, dass bei einigen U-Bahn Sitzen grössere Rechtecke rausgeschnitten sind. Ob wohl einige „Kreative“ sich den Weg zur Druckerei sparen und mit dem Originalmaterial ihr „Upcycling-DIY-Projekt“ realisieren?
Selbst in der BVG Kampagne „Weil wir dich lieben“ spielt das rot-blau-weisse Muster eine Rolle – auf Plakaten sieht man dort eine Frau, die ein Oberteil mit besagtem Muster trägt kombiniert mit den Worten „Du lebst unseren Stil. Du fährst U-Bahn. Du solltest bei uns anfangen“.
In Trikots mit dem BVG-Sitzmuster-Print treten die Spieler der Berliner Füchse seit dieser Saison an. Das Muster wird auf Fanseiten intensiv diskutiert – auf der einen Seite wird der Berlin-Bezug geschätzt, auf der anderen Seite wird das Design mit Omas Kittelschürze verglichen.
Die Reaktionen auf das BVG-Sitzmuster sind jedenfalls sehr unterschiedlich – sie reichen von begeisterten „cool – endlich unerkannt schwarzfahren“ Ausrufen bis zum naserümpfenden „ist das hässlich“ Urteil.
Faszination und Ablehnung von U-Bahn-Sitzbezugsmustern scheint kein lokales Phänomen zu sein. Auf der Website „Sitzmuster des Todes“ ist eine Sammlung der „hässlichsten Sitzmuster der Welt“ zu finden.
Die schönste Auseinandersetzung mit dem Thema stammt von der Stuttgarter Künstlerin Menja Stevenson. Schon 2008 beschäftigte sie sich in Ihrer Foto-und Filmarbeit Bustour S mit den Sitzmustern der öffentlichen Vekehrsmittel. Gehüllt in die entsprechenden Textilien bewegt sie sich in Tram und Bus.