Augenhöhe – Harry Schnitger

Einladungskarte Ausstellung AugenhöheEinladungskarte Ausstellung Augenhöhe

Bis zum 25. Mai läuf sie noch – die Ausstellung  AUGENHÖHE – Portraits & Reportagen von Harry Schnitger. Man hätte also durchaus noch Zeit, sich die Bilder  des Berliner Fotografen anzusehen und eine visuelle Reise durch die Bezirke Neukölln, Wedding und Marzahn zu machen.

Nun kommt das Kleingedruckte – die Ausstellung ist im KuK  Kunst- und Kulturzentrum in Monschau – und das liegt in der Nähe von Aachen. Wer nicht ganz so weit reisen möchte, um Berlin und Berliner auf Augenhöhe zu betrachten, kann das auch bei uns im Laden tun. Es gibt nämlich einen Ausstellungskatalog mit einem Essay von Benjamin Paul und eben diesen Katalog haben wir seit gestern hier.

Der Bierpinsel wird angepinselt

Bierpinsel in SteglitzBierpinsel in Steglitz

Am Sonntag hatte ich die Gelegenheit, den Bierpinsel in seinem neuen Kleid zu fotografieren. Der Turm wird derzeit mit Streetart verziert. Die Künstler heißen Flying Förtress, Sozyone, Honet und Craig „KR“ Costello. Auch der  U-Bahnhof Schloßstraße soll bunt angemalt werden.

Beruhigend finde ich die Gewissheit, dass es sich bei diesem neuen Gewand um eine temporäre Gestaltung handelt und der Bierpinsel in einem Jahr wieder rot sein soll.

Laut Aussage der Initiatoren soll die Berliner Kulturlandschaft bereichert werden. Hier ein Zitat von Turmkunst

Deshalb Street Art und keine klassische Malerei, deshalb Standort Steglitz und nicht Mitte” . ???

Streetart Pankstraße Wedding

Nach langem Suchen habe ich in Mitte dann doch Streetart gefunden. Und dazu noch welche, die mir besonders gut gefällt. Gut – man kann jetzt sagen, dass der U-Bhf Pankstraße im Wedding liegt. Aber nach der Bezirksreform ist Wedding ja Mitte – auch wenns dort nicht so aussieht.

Auf jeden Fall hat sich jemand die Mühe gemacht und den ansonsten von braunen Fliesen dominierten U-Bahnhof und Fixertreffpunkt mit bunten Fingerabdrücken und Ameisen zu verzieren.

Bunte Fassaden im WeddingBunte Fassaden im Wedding

Aber auch von offizieller Seite her wird derzeit im Wedding nicht mit  Farbe gegeizt und munter in den Farbtopf gegriffen. Wie hier in der Afrikanischen Straße mit dem Spruch “ICK STEH UFF WEDDING – DET IS MEEN DING”. Bilder zum frisch gestrichenen Brunnenviertel folgen…

Schonungslos retro – urbanophil im Bierpinsel

Weg! Das frühere Ku-Damm-Eck von Werner Düttmann

Diese Woche war eine der Organisatorinnen der Vortragsreihe „Schonungslos retro – urbanophil im Bierpinsel“, die von urbanophil.net veranstaltet wird bei uns im Laden, um ein paar von unseren Leporellos “Hin und Weg – Berliner Nachkriegsarchitektur im Wandel der Zeit” zu erwerben.

Nun gibt es endlich einen Grund, abends nach Steglitz zu fahren und den Bierpinsel zu besuchen. Im April und Mai sollen verschiedene Veranstaltungen die Bandbreite urbaner Themen aufzeigen. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf dem Städtebau und der Architektur der Nachkriegsmoderne.

Am 22. April 2010 um  19 Uhr findet die nächste Veranstaltung statt, die Podiumsveranstaltung „Die Nachnachvorpostlücke: 1970er-Jahre Architektur und Städtebau“ über den Umgang und bauhistorischen Wert von Gebäuden der 1970er Jahre. Auf dem Podium diskutieren: Gabi Dolff-Bonekämper, Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin, TU Berlin, Friederike Meyer, Architektin und Redakteurin, Bauwelt, Rolf Rave, Architekt und Autor des Architekturführers „Bauen der 70er Jahre in Berlin“ und Georg Unger, Leiter Technik der Gesobau.

Schöne Steine sehen mit Friederike von Rauch

32xberlin Fotos von Friederike von Rauch32xberlin Fotos von Friederike von Rauch

Gestern war die Eröffnung der Ausstellung der Finalistinnen des sechsten Gabriele Münter Preises im Martin Gropius Bau. Die von mir hoch geschätzte Friederike von Rauch war dabei, aber ich habe es leider zeitlich nicht geschafft, mir ihre neusten Werke anzusehen. Die Ausstellung läuft zum Glück noch bis zu 13. Juni.

Das Thema der Berliner Fotografin Friederike von Rauch ist die Architektur. Ihre Bilder zeigen spezielle Orte und Bauten, dabei geht es ihr aber nicht um die Abbildung oder Dokumentation bestimmter Gebäudetypen, sondern um die Entdeckung besonderer räumliche Situationen und deren Stimmungen. Sie zeigt Perspektiven auf, die anderen verborgen bleiben und inszeniert sie zu geheimnisvollen Abstraktionen. So werden auch spröde Räume und wenig prominente Orte zu Kunstwerken.

Die Kamera von Friederike von Rauch lässt uns den Charme von Parkhäusern, Busbahnhöfen oder Industrieanlagen entdecken. Nackte Betonwände wirken auf den Aufnahmen unglaublich fein, schwere Steinplatten werden leicht, die Fugen sehen aus wie gezeichnet. Die Bilder von Friederike von Rauch laden ein, einen Moment innezuhalten und unsere Umwelt neu zu sehen.

Falls ich es doch nicht zur Ausstellung schaffen sollte, kann ich mich ja ganz nahe vor die Karten des Memo-Spiels 32xberlin – welches wir in unserem Laden haben – stellen und mir vorstellen, es handle sich um die großartigen Großformate, die ich mir leider nicht leisten kann.

Veröffentlichungen von Friederike von Rauch:

• neues museum
publisher: hatje cantz, 2009, isbn 978-3775723763
• sites
publisher: hatje cantz, 2007, isbn 978-3775720397
• 32xberlin
publisher: lucks+vonrauch, 2003, isbn 3-00-011437-8